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Es begann im Jahr 1988, als ich 15-jährig mit meiner Familie zum ersten Mal das Schlachtfeld von Verdun besuchen konnte. In fast undurchdringlichen Urwäldern verbargen sich die Einschlagtrichter der Artillerie, Grabensysteme durchzogen den Boden. Überall lagen Blindgänger und Ausrüstungsgegenstände herum. Von Schrapnellen zersiebte Wellblechereste zeigten in den Himmel. Man konnte das apokalyptische Sszenario des Schreckens noch nach über 70 Jahren spüren.
Vor dem Memorial standen sauber aufgereiht Kanonen und Granaten, darunter ein deutscher 25 cm Minenwerfer. Dieser faszinierte mich besonders. Er sah den übrigen Geschützen zwar ähnlich, doch war er komplett anders aufgebaut. Bei weiteren Fahrten ins Ausland begegneten mir solche Geräte immer wieder: vor einem Friedhof am Gardasee, im Hochgebirge am Plöckenpass, und sowieso in Frankreich als Denkmäler in vielen Dörfern. Ich bemerkte, dass die Erklärungstafeln und Beschriftungen in den Museen sich stellenweise widersprachen. Auch entsprechende Literatur zu dem Thema war eher oberflächlich gehalten. Scheinbar war diese Art von Geschützen von geringem Interesse für die Historiker.
Etliche Jahrzehnte später, nach Abitur, Wehrdienst und Maschinenbaustudium war ich immer noch von den Minenwerfern (und von der Geschichte der Weltkriege) fasziniert. Ich fing an, mich mit historischen Quellen zu beschäftigen, las Patentschriften und begann in eine fast 100 Jahre alte Technikgeschichte einzutauchen – bis jemand meinte, ich solle doch eine Doktorarbeit dazu verfassen.
Im Jahr 2013 wurde ich dann bei Fr. Professor Wolfschmidt an der Universität Hamburg mit dem Thema „Die Entwicklung des Granatwerfers im Ersten Weltkrieg“ im Fachgebiet „Geschichte der Naturwissenschaften“ promoviert. Die Arbeit beschäftigte sich vor allem mit einem technischen Vergleich der Entstehung der Grabenwerfer der Haupt-Kriegsparteien Groß-Britannien, Frankreich und Deutschland und vollzog die Entwicklungsstränge nach, die zum heutigen modernen Granatwerfer (Stokes-Brandt-Design) in den 1920er Jahren geführt hatten. Im Rahmen meiner Recherche hatte ich erstmal die deutsche Minenwerferwaffe mit ihren zahlreichen Entwürfen komplett beschrieben. Dies brachte ich als eigenständiges Buch im Jahr 2014 unter dem Titel „Die Deutschen Minen- und Granatwerfer im Ersten Weltkrieg 1914 - 1918 / Eine Zusammenstellung der ins Feld gegangenen Geräte nebst ihrem Zubehör und ihrer Munition“ heraus.
Als nächstes beschäftigte ich mich mit dem deutschen 8 cm Granatwerfer 34, einer schweren Infanteriewaffe des zweiten Weltkriegs. Auch hier war die Situation ähnlich, wie bei der Minenwerferwaffe – es gab wenige Publikationen zu dem Thema, die meist noch offensichtlich falsche Informationen wiedergaben. Ich konnte durch meinen Hintergrund als Ingenieur die Technik verstehen und beschreiben, durch meine historische Zusatzqualifikation war es mir möglich zeitgenössische Quellen entsprechend auszuwerten und die Informationen zusammenzutragen. Ich veröffentlichte das Buch „8 cm Granatwerfer 34 - Waffe / Zubehör / Munition“ im Jahr 2019 in zwei Versionen: einer deutschen und einer 1:1-Übersetzung auf Englisch, um einen internationalen Interessentenkreis zu erreichen. Tatsächlich verkaufte ich das Buch von Australien bis in die U.S.A. und von Russland bis nach England. Zahlreiches positives Feedback erreichte mich zu diesem Werk, insbesondere von Fachleuten der Räumdienste und Museen.
Auch der 5 cm Granatwerfer 36, der „kleinere Bruder“ des 8 cm Werfers war mir bei meinen Recherchen immer wieder begegnet. Auch bei diesem Werfer war die Situation ähnlich: keine systematische Darstellung auf wissenschaftlicher Basis, sich widersprechende Beschreibungen, Sie ahnen wie es endete… Die beiden Bücher „5cm Granatwerfer 36 - Waffe / Zubehör / Munition“ brachte ich 2023 heraus.
Ich kann versprechen: es wird nicht enden. Der Themenbereich ist komplex und zieht mich immer noch in seinen Bann. Die nächsten Projekte sind bereits in Planung und die Recherchen laufen wie immer, indem ich Augen und Ohren nach Informationen offen halte.
Es ist ein historisches Thema, das sich auf den Zeitraum zwischen etwa 1900 und 1945 eingrenzen lässt. Es gibt einige Vorbehalte, da in dieser Zeit schreckliche Dinge passiert sind und heute noch Personen leben, die die Zeit des Zweiten Weltkriegs miterlebt haben. Dieser Tatsachen bin ich mir bewusst – ich betreibe weder Verherrlichung noch Relativierung der damaligen Geschehnisse. Mein Anspruch ist der, die historische Forschung in diesem Teilbereich voranzubringen. Das Wehrtechnikmuseum in Röthenbach, mit dem ich eng zusammenarbeite, wird beispielweise vom Bayerischen Staat als gemeinnützig anerkannt, da es Kunst und Kultur fördert und der Volks- und Berufsbildung sowie der Studentenhilfe dient. Dies ist der Rahmen, in auch meine Arbeit stattfindet.
Ja, die Weltkriege üben auch heute noch eine große Faszination aus. Eine Welt, die zweimal kurz hintereinander im Chaos versank mit schrecklichsten Bildern vom Krieg zu Lande in der Luft und zur See wirken heute noch nach. Nicht umsonst wurde der Film „Im Westen nichts Neues“ (2022) als ausländischer Film mit vier Oscars prämiert. Zahlreiche Museen, besonders im Ausland und dort wo Kämpfe stattfanden, haben sich als feste Tourismusziele etabliert. Ich habe während meiner Arbeiten viele Menschen aus allen Ländern getroffen – und alle sind sich vorbehaltlos und ohne Ressentiments begegnet. Wer mich kontaktieren möchte kann es gerne über die unten genannte Kontaktadresse tun.
It all began in 1988, when I was 15 years old and was able to visit the battlefield of Verdun with my family for the first time. The shell craters were hidden in almost impenetrable primeval forests, trench systems criss-crossed the terrain. Unexploded ordnance and equipment lay everywhere. The remains of shredded corrugated sheet metal pointed to the sky. You could still feel the apocalyptic scenario of horror after more than 70 years.
Cannons and grenades were neatly lined up in front of the Memorial, including a German 25 cm Minenwerfer. This one particularly fascinated me. Although it looked similar to the other guns, it had a completely different design. On further journeys abroad, I came across such devices again and again: in front of a cemetery on Lake Garda, in the high mountains on the Plöcken Pass, and anyway in France as monuments in many villages. I noticed that the explanatory panels and labelling in the museums sometimes contradicted each other. The literature on the subject was also rather superficial. Apparently, this type of gun was of little interest to historians.
Several decades later, after leaving school, completing my military service and studying mechanical engineering, I was still fascinated by Minenwerfer (and the history of the world wars). I began to study historical sources, read patent specifications and started to immerse myself in almost 100 years of technological history - until someone suggested I should write a doctoral thesis on the subject.
In 2013, I was awarded my doctorate at the University of Hamburg under Professor Wolfschmidt on the subject of "The development of the trench mortar in the First World War" in the field of "History of Natural Sciences". The thesis was primarily concerned with a technical comparison of the development of the trench mortars of the main warring parties, Great Britain, France and Germany, and traced the lines of development that led to today's modern Granatwerfer (Stokes-Brandt design) in the 1920s. As part of my research, I first completely described the German Minenwerfer weapon with its numerous designs. I published this as a separate book in 2014 under the title "Die Deutschen Minen- und Granatwerfer im Ersten Weltkrieg 1914 - 1918 / Eine Zusammenstellung der ins Feld gegangenen Geräte nebst ihrem Zubehör und ihrer Munition".
Next, I dealt with the German 8 cm Granatwerfer 34, a heavy infantry weapon of the Second World War. Here, too, the situation was similar to that with the Minenwerfer weapon - there were few publications on the subject, most of which still contained obviously false information. Thanks to my background as an engineer, I was able to understand and describe the technology, and my additional historical qualifications enabled me to analyse contemporary sources and compile the information. I published the book "8 cm Granatwerfer 34 - Waffe / Zubehör / Munition" in 2019 in two versions: a German and a 1:1 translation in English to reach an international audience. In fact, I sold the book from Australia to the U.S. and from Russia to England. I received a lot of positive feedback on this work, especially from experts in the clearance services and museums.
I also came across the 5 cm Granatwerfer 36, the "smaller brother" of the 8 cm mortar, again and again during my research. The situation was similar with this mortar: no systematic presentation on a scientific basis, contradictory descriptions, you can guess how it ended... I published the two books "5cm Granatwerfer 36 - Waffe / Zubehör / Munition" in 2023.
I can promise: it won't end there. The subject area is complex and still fascinates me. The next projects are already being planned and the research is ongoing, as always, keeping my eyes and ears open for information.
It's a historical subject that can be narrowed down to the period between around 1900 and 1945. There are some reservations, as terrible things happened during this period and people who lived through the Second World War are still alive today. I am aware of these facts - I am neither glorifying nor relativising the events of that time. My aim is to advance historical research in this area. For example, the military technology museum in Röthenbach, with which I work closely, is recognised by the Bavarian state as a non-profit organisation, as it promotes art and culture and serves to provide education and professional training as well as student support. This is the framework within which my work takes place.
Yes, the world wars still exert a great fascination today. A world that sank into chaos twice in quick succession with the most horrific images of war on land, in the air and at sea still have an impact today. It is no coincidence that the film "All quit on the western front" (2022) won four Oscars as a foreign film. Numerous museums, especially abroad and where battles took place, have established themselves as permanent tourist destinations. I have met many people from all countries during my work - and everyone has met without reservations or resentment. If you would like to contact me, please use the contact address below.
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